Im Seehafen von Brake an der Unterweser ist heute der zweite Abschnitt der umstrittenen Kajen-Erweiterung feierlich eingeweiht worden: Auch die aktuellen Zahlen bestätigen die Kritik der WATERKANT, dass es sich um eine massive Verschwendung von Steuergeldern handelt, denn die Kaje gähnt häufig leer .
Heute Mittag um 14 Uhr ist mit zünftigem Getute der zweite Liegeplatz für Großschiffe am Niedersachsenkai in Brake in Betrieb genommen worden – selbstverständlich mit Feierstunde im eigens aufgebauten Festzelt und im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU). Der erste Teil dieser neuen Kaje – die nach wie vor betriebene alte misst bereits 1,7 Kilometer – mit rund 270 Metern Länge war im August 2009 eingeweiht worden, knapp 40 Millionen Euro hatte die landeseigene „Niedersachsen Ports“ damals dafür ausgegeben. Seit 2009 wurden nun weitere rund 20 Millionen Euro Steuergelder in die Verlängerung um weitere rund 180 Meter investiert.
Während sowohl Niedersachsen Ports als auch das maßgebliche lokale Umschlagsunternehmen Jan Müller ständig das „große Potenzial“ des Umschlags von Getreide, Dünger, Holz, Papier, Eisen und Stahl sowie von Windkraftanlagen loben, hat WATERKANT schon seit Jahren auf die mangelhafte Auslastung des Braker Hafens verwiesen und die Erweiterung(en) immer wieder als „Verschwendung von Steuermillionen“ bezeichnet. Die jüngsten vorliegenden amtlichen Zahlen bestätigen das eindrucksvoll: Laut Statistischem Landesamt betrug der Gesamtumschlag des Jahres 2011 an den Braker Kajen 5.272.301 Tonnen und damit weniger als im Jahr 2005. Vor der ersten Erweiterungsstufe hatte der Umschlag 2008 sogar rund 5,774 Millionen Tonnen betragen – während aber nach der damaligen Krise alle Seehäfen heute wieder rasante Zuwächse melden, dümpeln Brakes Werte trotz der inzwischen erfolgten teuren Modernisierungs-Erweiterung auf niedrigerem Niveau als vor der Krise vor sich hin.
Foto Brake Kaje: © 2012, Burkhard Ilschner