Ab 2015 treten bekanntlich verschärfte SECA-Regeln – nur noch 0,1 Prozent Schwefelgehalt im Schiffsbrennstoff – in Kraft. Das ist zwar seit langem bekannt, trotzdem fordert der Verband Deutscher Reeder (VDR) jetzt Toleranz der Überwacher, weil es ja „Umstellungsprobleme“ geben könne.
Dabei ist gerade dem VDR eigentlich das eigene Hemd (hier Synonym für „Portemonnaie“) viel näher als das Wohl anderer oder der Allgemeinheit: 387 Schiffe unter deutscher Flagge gab es im dritten Quartal dieses Jahres noch, 600 sollten es mindestens sein als Gegenleistung für die Subventionen aus dem Maritimen Bündnis.
Dessen Geld nehmen die Reeder allerdings nach wie vor gerne, fordern sogar aktuell deutlich mehr, zum Beispiel 100 statt „nur“ 40 Prozent Lohnsteuereinbehalt. Um dafür Druck zu machen, hat gerade eben eine VDR-Reederei 38 weitere Ausflaggungen und die Kündigung von 486 Seeleuten angekündigt.
Wie war das im Mittelalter doch gleich mit dem Schwefelgeruch?
Quelle: „Deutsche Verkehrs-Zeitung“ vom 4. Dezember 2014