Plastikeier im Wattenmeer

Vor den Nie­der­lan­den fing es an, nun sind die Ost­frie­si­schen Inseln betrof­fen: Der Schutz des Wat­ten­meers wird buch­stäb­lich zu einem Her­um­ge­eie­re: EIn aus Chi­na kom­men­der Frach­ter ver­lot im Sturm meh­re­re Con­tai­ner – rand­voll unter ande­rem mit so genann­ten „Über­ra­schungs­ei­ern“ aus Plas­tik, die nun ange­spült werden.

Auf dem Weg von Rot­ter­dam via Bre­mer­ha­ven nach Gdansk hat­te der 18.270-TEU-Frachter „Mun­ke­bo Maersk“ die Stahl­bo­xen über Bord gehen las­sen und nun ver­brei­tet sich ihr Inhalt im gesam­ten Wat­ten­meer. Auf Lan­ge­oog, wo beson­ders viel ange­spült wur­de, erregt das vor allem die Kur­ver­wal­tung, die nun die Säu­be­rungs­ar­bei­ten „an der Backe“ hat. Wie viel Plas­tik­müll sich indes abseits der beob­ach­te­ten Strän­de im sen­si­blen Wat­ten­meer – bekannt­lich ist der Natio­nal­park ein so genann­tes „Welt­na­tur­er­be“ – ver­teilt und auf viel­fäl­ti­ge Wei­se blei­ben­de Schä­den ver­ur­sacht, wird wohl unbe­kannt bleiben.

Nicht nur Über­ra­schungs­ei­er, son­dern auch LEGO-Steine, Spiel­fi­gu­ren zu den „Star-Wars“-Filmen, fer­ner Elek­tro­nik­zu­be­hör wie Netz­werk­ka­bel oder Gebrauchs­ar­ti­kel wie Kinderwagen-Rahmen sind über Bord gegan­gen und ent­lang der Nord­see­küs­te ver­teilt wor­den. Auf Lan­ge­oog wur­de das Plastikmüll-Sammeln straff orga­ni­siert, 15.000 Liter sei­en von Hun­der­ten von Hel­fern – zum Teil sogar vom Fest­land ange­reist – zusam­men­ge­tra­gen wor­den, heißt es. Unklar ist bis­lang noch, ob das gan­ze Zeug eigent­lich von der ver­ant­wort­li­chen Ree­de­rei Maersk zurück­ge­nom­men wird oder von der Insel­ver­wal­tung selbst ent­sorgt wer­den muss. Grund­sätz­lich gilt Strand­gut als Eigen­tum des­sen, der es ver­lo­ren hat, bis er selbst die Rech­te dar­an für auf­ge­ge­ben erklärt.

Par­al­lel waren um die Jah­res­wen­de auch die Insel Wan­ger­oo­ge und drei wei­te­re Inseln von einem Müll­pro­blem ver­gleich­ba­rer Art betrof­fen: Ein Schiff hat­te meh­re­re Con­tai­ner mit Bau­holz ver­lo­ren, fünf davon wur­den auf Wan­ger­oo­ge ange­schwemmt. Die teil­wei­se gebors­te­nen Con­tai­ner und ihre Ladung ver­teil­ten sich groß­flä­chig und müs­sen nun auf­wän­dig mit eigens per Schiff her­an geschaff­ten Spe­zi­al­fahr­zeu­gen und Ent­sor­gungs­werk­zeu­gen ein­ge­sam­melt bezie­hungs­wei­se zer­legt und abtrans­por­tiert werden.

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WATERKANT-Redaktion