…wird auch in diesem Jahr von mehreren Karikaturen begleitet, für die wir uns bei den Zeichnern (*) herzlich bedanken. Allen, die uns und unserem Projekt in der Vergangenheit die Treue gehalten und Unterstützung gewährt oder mit uns kooperiert haben, schicken wir hiermit unsere besten Wünsche.
„Klimawandel, Meeresvermüllung durch Plastik, Plünderung von Fischbeständen, Tiefseebergbau und weitere Ressourcenausbeutung – die Aufzählung ist längst nicht vollständig und genügt dennoch für eine Feststellung: Vor unseren Augen, vor laufenden Kameras und über nahezu alle Medien verbreitet findet ein protokollierter und exakt abschätzbarer mariner Biozid statt.“ – Mit diesen Worten beginnt das Editorial unserer aktuellen WATERKANT-Ausgabe. Alle bisherigen Konzepte der herrschenden Politik erweisen sich nicht nur als ungeeignet, diese Entwicklung zu stoppen – die meisten tragen im Gegenteil dazu bei, die Situation noch zu verschlimmern.
Jüngst wurde gemeldet, die Rüstungsausgaben erreichten national wie international neue Höchststände; die Anwendung dieser Waffen treibt direkt sowie durch Vernichtung von Umwelt und Ressourcen Menschen in die Flucht. „Die NATO“, schrieb – beispielsweise – Arnold Schölzel neulich in der „jungen Welt“, sei „eine einzige Fluchtursache, wahrscheinlich die verheerendste“. Ein anderes Beispiel: „Die Privatisierung und Ausbeutung der Meere für einzelne Kapitalinteressen“, wie Christoph Spehr sie in unserem aktuellen Heft beschreibt, führt logischerweise zu Interessenkonflikten und zu kruden Vorschlägen wie von Verteidungsministerin AKK: Weil Deutschland „führend“ sei in der internationalen Schifffahrt, solle die Bundeswehr Handelsrouten weltweit, unter anderem auch im Pazifik, schützen – „nur“ Handelsrouten oder etwa demnächst auch Tiefseeressourcen? Schließlich: AKK-Amtsvorgängerin Leyen als heutige EU-„Chefin“ hat einen „green deal“ vorgeschlagen, der als Maßnahme gegen den Klimawandel ausgerechnet jene fördern will, die bislang von klimaveränderndem und meerezerstörendem Wirtschaften profitieren. Das führt jedes Verursacherprinzip ad absurdum und nützt weder dem Klima noch den von seinen Veränderungen betroffenen Menschen.
Wir haben, wie schon in den Jahren zuvor, mehrere Karikaturen ausgewählt, um diesen Neujahrs-Gruß zu illustrieren – wohl wissend, dass die oben beispielhaft beschriebenen Verhältnisse nicht zum Lachen sind.
Wir verbinden mit diesem Gruß die Hoffnung – und den dringlichen Wunsch –, dass aus der Kritik dieser Verhältnisse und ihrer Ursachen die zivilgesellschaftliche Kraft erwächst, im kommenden Jahr Gegenwehr und Richtungswechsel einzuleiten, und wünschen allen entsprechenden Bemühungen wirkungsvollen Erfolg. In diesem Sinne: Alles Gute für 2020 ff.!
(*) Die Karikaturen stammen von Paolo Calleri (Eisbär & Co. – http://www.paolo-calleri.de/index.html), John Ditchburn a.k.a. INKCINCT (Titanic – https://www.inkcinct.com.au/index.htm) und Kostas Koufogiorgos (Green Deal und Rüstung – http://www.koufogiorgos.de/). Wir bedanken uns bei allen Dreien herzlich für die Erlaubnis zur kostenlosen Veröffentlichung und weisen nachdrücklich auf die jeweiligen Copyright-Bestimmungen der Zeichner hin, die auf ihren Webseiten nachzulesen sind.