Am heutigen Montag ist nach 389 Tagen die größte Arktisforschungsexpedition aller Zeiten erfolgreich beendet worden: Das Forschungsschiff „Polarstern“ des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) ist in seinen Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt.
Insgesamt 442 Menschen – Crewmitglieder, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Medienschaffende – mit 37 unterschiedlichen Nationalitäten haben an der „MOSAiC“-Expedition teilgenommen, die Abkürzung steht für „Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate“. Neben sieben Schiffen und mehreren Flugzeuge waren mehr als 80 Institutionen aus 20 Ländern an dem Vorhaben beteiligt. Mehr als ein Jahr lang hatte der Forschungseisbrecher sich in der Umgebung des Nordpols im arktischen Eis einfrieren lassen, war mit der „Gast“-Eisscholle über die Polkappe gedriftet, hatte Route und Geschwindigkeit allein von der Eisdrift, Wind und Strömung beeinflussen lassen.
Noch nie zuvor hatte ein Schiff, hatten Forschende sich so lange und so ausschließlich in extremer Kälte, in arktischen Stürmen und einer sich ständig verändernden Meereis-Umgebung aufgehalten, um im „Epizentrum des Klimawandels“ (AWI) Daten zu sammeln, um komplexe Wechselwirkungen im Klimasystem zwischen Atmosphäre, Eis, Ozean und dem Leben erforschen und in Klimamodellen darstellen zu können. Auswertung und Analyse des so erlangten Daten- und Probenschatzes dürfte laut AWI „eine ganze Generation von Klimaforschenden beschäftigen“. Insgesamt kostete die Expedition rund 150 Millionen Euro, von denen Deutschland etwa zwei Drittel übernommen hat.
Laut Ankündigung des C. Bertelsmann Verlages arbeitet Expeditionsleiter Markus Rex an einem illustrierten „Logbuch“ der MOSAiC-Expedition, das Mitte November erscheinen soll. WATERKANT wird dann hier über dieses Buch berichten.
Siehe auch: https://www.awi.de/im-fokus/mosaic-expedition.html
Nachtrag, 23. Dezember 2020: Die angekündigte Buchbesprechung ist hier nachzulesen.