Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass der anthropogene Klimawandel auf die Ozeane erheblich anders wirkt als bisher angenommen. Das berichtete das Online-Magazin SCINEXX vor einigen Tagen: Der Gas- und Wärmeaustausch zwischen den Meeren und der Atmosphäre werde zunehmend behindert.
Es ist nicht neu, dass die Ozeane im Klimawandel als riesige „Puffer“ wirken: Sie nehmen erhebliche Mengen der im so genannten Treibhauseffekt entstehenden Wärme auf – und verlangsamen so zwar dessen Wirkung, werden aber dabei selbst immer stärker aufgeheizt und immer saurer. Die Erwärmung ihrerseits verändert die Schichtung der Wassermassen und bremst so die Fähigkeit der Ozeane, Wärme, Sauerstoff und Kohlendioxid aufzunehmen und in tiefere Schichten abzuleiten – was logischerweise die beschriebene Pufferwirkung schwächt.
Die erwähnte Studie, an der federführend französische Institute, aber auch das Kieler GEOMAR beteiligt waren, hat nun auf Grundlage von ozeanographischen Daten aus der Zeit zwischen 1970 und 2018 herausgefunden, dass der Dichtekontrast zwischen den obersten Wasserschichten bislang unterschätzt wurde, er sei mittlerweile „sechsfach höher als bislang angenommen“. Das aber schränkt die Pufferfunktion sehr viel stärker ein als bisherige Berechnungen es erwarten ließen.
Zum einen habe laut SCINEXX der Dichteunterschied zwischen der obersten und der nächsttieferen Schicht des Ozeans stärker als vermutet zugenommen. Zum anderen sei die oberste Schicht, „die die Tiefsee wie ein Filter von der Atmosphäre trennt“, deutlich dicker geworden. Damit aber würden die tieferen Wasserschichten schlechter belüftet und insgesamt die Rolle der Ozeane als Klimapuffer beeinträchtigt.
Details hier bei SCINEXX.