Seit gut einer Woche tagt im schottischen Glasgow die mittlerweile 26. Weltklimakonferenz (COP26), gesponsert von so herausragenden Klimaschützern wie Unilever, Microsoft, Google oder LandRover. Die Aufgaben sind gigantisch und überlebenswichtig, die Erwartungen gering. Die Welt-Seeschifffahrt und ihre Emissionen indes sind wieder einmal kein Thema dieses Kongresses.
Die Ozeane und ihre Bedeutung für das Weltklima sind in Glasgow ebenso Thema wie die Interessen der Inselstaaten, denen in Folge der Klimaentwicklung schwerste Beeinträchtigungen drohen – bis zum Untergang. Und selbstverständlich wird am Clyde River auch über die anhaltend vielfältigen Interessen an der weiteren Ausbeutung der Meere diskutiert, zum Beispiel über ihre potenzielle Rolle als nicht nur natürliche, sondern auch als industriell forcierte riesige Kohlenstoffsenke, wobei die erheblichen Risiken für die Meeresumwelt häufig kleingeredet werden.
Aber die Rolle der gerade wieder boomenden Handelsschifffahrt mit ihren entsprechend zunehmenden Emissionen ist im globalen Kampf gegen den Klimawandel wieder nur ein Randthema. Das war schon immer so, seit über die Framework Convention on Climate Change der UNO debattiert wird. In dem vor fünf Jahren beschlossenen Pariser Abkommen etwa ist nur von „national festgelegten Beiträgen“ der Vertragsparteien zu den vereinbarten Klima-Zielen die Rede. Die Seeschifffahrt als – ebenso wie der Luftverkehr – meist grenzüberschreitende Form der Mobilität ist folglich nicht Gegenstand der Verhandlungen über klimaschützende Emissions-Reduktionen.
Zuständig für jedwede Vereinbarung zum internationalen Seeverkehr, also auch in Sachen Klimaschutz oder Emissionsminderung, ist vielmehr die International Maritime Organization (IMO) mit Sitz in London. Was das im Einzelnen bedeutet, wird Mitte Dezember dieses Jahres in der Ausgabe 56 der „lunapark21 – zeitschrift zur kritik der globalen ökonomie“ in einem Exklusiv-Beitrag nachzulesen sein: Selbstverständlich empfehlen wir an dieser Stelle nicht nur den Artikel, sondern mit ihm das ganze Heft und sowieso ein Abonnement der Zeitschrift.