Nach hundert Jahren Werraversalzung darf die Jade nicht die Alternative sein
Nein zur „Nordseepipeline“!
Mit einem umfangreichen Schwerpunkt zu einigen akuten Problemen des Jade-Systems ist heute die aktuelle Ausgabe der meerespolitischen Zeitschrift WATERKANT erschienen. Anlass für den dreiteiligen Artikel-Komplex ist die geplante Pipeline, über die Abwässer aus dem Kalibergbau „entsorgt“ werden sollen. Neben einem einleitenden Überblick über den langjährigen Streit um die Kaliabbaufolgen in der Werraregion untersucht die Zeitschrift ausführlich, was eine derartige Einleitung – „nicht erlaubnisfähig, ökologisch unverträglich, unwirtschaftlich“ – biologisch für das sensible System von Jadebusen und Jademündung samt angrenzendem Wattenmeer bedeuten würde. Ergänzend geht es anschließend um die bereits langjährig gegebene Vorbelastung des Gewässers und der Nordsee durch die Aussolungen der benachbarten ostfriesischen Kavernen sowie um die Risiken, die von diesen Etzeler Kavernen für die Anwohner und die landseitige Umwelt ausgehen.
Die WATERKANT unterstreicht mit diesem Schwerpunkt erneut ihre nachdrückliche Unterstützung für den Widerstand sowohl in der Werra- als auch der Jade-Region gegen die rücksichtslosen Produktions- und Abfallentsorgungspraktiken der Kali-Industrie und gegen die politische Rückendeckung, die diese Branche immer noch erfährt.
Flüsse ohne Chance? – EIn weiterer, kleinerer Schwerpunkt der aktuellen WATERKANT befasst sich mit den umstrittenen Plänen für Elbvertiefung und Weservertiefung sowie mit der für die Begehrlichkeiten der Papenburger Meyer Werft verbaute und kaputt gebaggerte Ems.
Die zunehmende Nitratschwemme insbesondere durch landwirtschaftliche Gülle sowie die Planungen für Küstenautobahn und feste Fehmarnbeltquerung sind weitere Themen der WATERKANT-Herbstausgabe. Außerdem setzt sich das Blatt kritisch mit den Lücken im Rettungswesen für die Offshore-Windkraftbranche auseinander.
Sandstedt / Emsdetten, den 30. September 2014