Bonner, Stefan, und Weiss, Anne: Planet Planlos – Sind wir zu doof, die Welt zu retten?; München, 2017; Knaur Verlag; ISBN 978-3-4262-1432-9; Preis 16,99 Euro
Manche Bücher sind einfach zu doof, um ausführlich gewürdigt zu werden. „Planet Planlos“ ist so ein Buch, auch wenn sein Untertitel vermutlich das Gegenteil suggerieren soll: „Sind wir zu doof, die Welt zu retten?“
Das Autorenpaar Stefan Bonner und Anne Weiß hatte vor einigen Jahren einen Starterfolg mit einer Sammlung von Anekdoten aus dem Büroalltag, die sie unter dem Titel „Generation Doof“ vermarkteten. Möglicherweise gibt es irgendwo fernab der Welt des Rezensenten diese Generation wirklich – mit Geld genug, um den beiden diesen Erfolg gönnen zu können. Aber statt die Sache damit auf sich beruhen zu lassen – Geld erzeugt Gier und Gier frisst Hirn –, haben die beiden versucht nachzulegen. Offenherzig geben sie preis, in Sachen Planeten- und Menschheitsrettung eigentlich „ein lustiges Buch“ geplant zu haben: „Schließlich sind … wir beiden .. hier auf dieser Welt, um uns zu amüsieren“. Dann aber sei ihnen klar geworden, „dass fast alles Übel dieser Welt … direkt oder indirekt“ mit dem Klimawandel zusammenhänge.
Also wildern und blödeln und mokieren sich die beiden nun durch die gesamte Palette der vermeintlichen Übel-Ursachen „von den Umweltverschmutzungen über die Flüchtlingswellen bis hin zur Wirtschaftskrise“ und liefern dazu ein Gemenge – „kunterbunt“ wäre zu nett – von Zitaten, Fakten und Gerüchten. Vieles ist richtig, Weniges wirklich neu, aber fast alles ist oberflächlich: Nicht einmal, wenn es um Geld und Konsum oder um Revolution (die benutzen das Wort, ohne rot zu werden…) geht, fallen den beiden Begriffe wie Ausbeutung, Entrechtung oder gar Profit ein. Dafür malträtieren sie die Leserschaft mit predigtgleichen Absolutheitsansprüchen, was man tun darf und was nicht.
Letztlich führt das alles zu einer Frage: Ist noch Platz in der Altpapiertonne? (-bi-)