ITF-Kampagne zur Container-Sicherheit

Die Inter­na­tio­na­le Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF) hat in der Dis­kus­si­on um effek­ti­ve Container-Kontrollen Kri­tik an den jüngs­ten Beschlüs­sen der Inter­na­tio­na­len See­schiff­fahrts­or­ga­ni­sa­ti­on (IMO) geübt und ihre wei­ter­ge­hen­den For­de­run­gen im Inter­es­se der Beschäf­tig­ten und der mari­ti­men Umwelt bekräftigt.

Die IMO hat eine Ände­rung des Über­ein­kom­mens zur Sicher­heit des Lebens auf See (SOLAS) beschlos­sen, wonach künf­tig Con­tai­ner ent­we­der voll bepackt gewo­gen wer­den oder das Gewicht ihres Inhalts beschei­nigt und ihrem Leer­ge­wicht hin­zu­ge­fügt wird. Die ITF kri­ti­siert in ihrem aktu­el­len „Seeleute-Bulletin“ 28 / 2014 jedoch Unklar­hei­ten bei der Durch­set­zung die­se neu­en Regeln und vor allem das Feh­len von Sank­tio­nen gegen die­je­ni­gen, die das Gewicht eines Con­tai­ners falsch ange­ben. Ein ITF‑Vorschlag, obli­ga­to­ri­sches Wie­gen vor­zu­schrei­ben, sei von den IMO-Mitgliedern abge­lehnt worden.

Die ITF bleibt bei ihrer For­de­rung, gepack­te Con­tai­ner obli­ga­to­risch zu wie­gen, bevor sie auf ein Schiff gela­den wer­den – und ruft auf zu einer Kam­pa­gne, auf natio­na­le Regie­run­gen ein­zu­wir­ken mit dem Ziel, schleu­nigst ent­spre­chen­de Regu­lie­run­gen und Sank­tio­nen ein­zu­füh­ren gegen Falsch­an­ga­ben bei Con­tai­ner­ge­wich­ten. All­zu oft, so die Gewerk­schaft in dem Auf­ruf, „erweist sich das wirk­li­che Gewicht eines Waren­con­tai­ners als nicht iden­tisch mit dem auf sei­nem Ladungs­ver­zeich­nis ange­ge­be­nen Gewicht.“ Die kor­rek­te Anga­be des Gewichts sei aber von ent­schei­den­der Bedeu­tung für Laden, Löschen und Trans­port von Gütern, dar­un­ter mög­li­cher­wei­se auch Gefahrgut.

Das Ver­stau­en von Con­tai­nern auf Schif­fen sei eine tech­nisch spe­zia­li­sier­te Auf­ga­be, um den siche­ren Trans­port der Güter zu gewähr­leis­ten. Wer­den Gewich­te falsch ange­ge­ben, kön­ne das ernst­haf­te Fol­gen haben – von Hebe­ver­let­zun­gen für die Beschäf­tig­ten über Lecks und Beschä­di­gung der Güter bis zum Sin­ken des Schif­fes, Maschi­nen, Aus­rüs­tun­gen und Ver­kehrs­in­fra­struk­tur könn­ten eben­so schwe­re Schä­den erlei­den wie die Umwelt. „Der logischs­te Platz für das Wie­gen wäre der Hafen“, schreibt die ITF, „jeder Con­tai­ner, der falsch dekla­riert ist und eine Gefahr für die Sicher­heit dar­stellt, soll­te nicht gela­den wer­den. Schon zu wis­sen, dass ein Con­tai­ner zurück­ge­sandt oder am Kai lie­gen­ge­las­sen wer­den könn­te, wür­de sich sicher­lich abschre­ckend auf jeden aus­wir­ken, der eine Falsch­de­kla­rie­rung des Gewichts in Betracht zieht.“

Mehr sie­he hier: ITF-Seeleute-Bulletin 28 / 2014, Sei­te 20 f. — die Aus­ga­be ist momen­tan (noch) nicht web­ver­füg­bar, ersatz­wei­se hier der Link zur Kam­pa­gne Container-Sicherheit.

 

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WATERKANT-Redaktion