Der gestern Abend in der ARD ausgestrahlte Kriminalfilm aus der traditionsreichen „Tatort“-Serie hatte es in sich. Der Titel „Wer Wind erntet, sät Sturm“ weist bereits die Richtung: Es geht um Offshore-WIndparks, ihre Folgen für den Vogelzug und um kriminelle Aktivitäten (unter anderem) zu ihrer Durch- und Umsetzung.
Es kann nicht verwundern, dass ein solcher Film – geschrieben unter anderem von dem bekannten Bremer Autoren Wilfried Huismann – widersprüchliche Reaktionen hervorruft. Während die überwiegend unkritische bis systemhörige Medienlandschaft die vermeintliche Unglaubwürdigkeit des Plots und, nicht ohne Begeisterung, die angeblich schwache Zuschauer-Resonanz hervorhebt, herrscht bei vielen AktivistInnen des Meeresumweltschutzes eine gewisse Zufriedenheit darüber, dass der Film trotz punktueller Schwächen zumindest dem Thema und damit der Debatte eine breite Publizität verschafft hat. Leider ist es niemandem aus dem Kritikerlager gelungen, dies in eine Kampagne münden zu lassen – vielleicht auch eine Folge der Tatsache, dass die Nutzung der Windkraft eben auch in Umweltschützerkreisen (der Film zeigt es plastisch) arg umstritten ist: die leidige Mär vom „kleineren Übel“ hat schon häufig dazu beigetragen, Widerstand zu spalten und so zu schwächen…
Der ausstrahlende Sender Radioi Bremen hat Hintergrund-Informationen in einer Pressemappe zusammengestellt (PDF-Download).