25. Juni: Day of the Seafarer

Alle Jah­re wie­der… – Die Schiff­fahrts­welt begeht am heu­ti­gen Sonn­abend den welt­wei­ten „Day of the Sea­fa­rer“. Aus die­sem Anlass mahnt die Inter­na­tio­na­le Transportarbeiter-Föderation (ITF), die Bedeu­tung der Schiffs­be­sat­zun­gen und der von ihnen geleis­te­te Bei­trag kön­ne nicht hoch genug ein­ge­schätzt wer­den: Den­noch gehör­ten sie zu den am stärks­ten gefähr­de­ten und am meis­ten miss­han­del­ten Arbeit­neh­mern in der gesam­ten Weltwirtschaft. 

Ohne See­leu­te ste­hen die Schif­fe still“, so ITF-Präsident Pad­dy Crum­lin, „und damit auch alles ande­re.“ Crum­lin, der zugleich auch Sekre­tär der Mari­ti­me Uni­on of Aus­tra­lia (MUA) ist, unter­streicht in einer Pres­se­mit­tei­lung unter Bezug auf die Fol­gen der Corona-Pandemie: „See­leu­te haben die Welt­wirt­schaft wäh­rend mehr als 24 Mona­ten des Umbruchs in Gang gehal­ten“, den­noch blie­ben ihr Schaf­fen und ihre Ver­diens­te all­zu oft ver­bor­gen, wür­den igno­riert und miss­ach­tet. Der „Tag der See­fah­rer“ sei daher eine all­jähr­li­che Gele­gen­heit für alle Akteu­re der mari­ti­men Bran­che, sich ernst­haft mit den Pro­ble­men zu befas­sen, über die die­se Arbeit­neh­mer berich­ten, und die­se anzu­ge­hen – „im Ein­klang mit den Wer­ten, die sie zu ver­tre­ten vorgeben“.

See­leu­te hät­ten wei­ter­hin mit lan­gen Ver­zö­ge­run­gen beim Besat­zungs­wech­sel und büro­kra­ti­schen Hür­den zu kämp­fen, die sie dazu zwin­gen, län­ger als erwar­tet auf See zu blei­ben, lis­tet Crum­lin exem­pla­risch auf. Noch immer wür­den sie auf­grund von COVID-Beschränkungen häu­fig am Land­gang im Hafen gehin­dert, gleich­zei­tig gehör­ten sie zu den am wenigs­ten geimpf­ten Kohor­ten von Arbeit­neh­mern welt­weit. Vor die­sem Hin­ter­grund und in die­ser Situa­ti­on sei Kom­mu­ni­ka­ti­on wich­ti­ger denn je, den­noch wei­ger­ten sich die meis­ten inter­na­tio­na­len Schiffs­eig­ner beharr­lich, ihren Besat­zun­gen auch nur grund­le­gen­de WLAN- oder Tele­fon­diens­te anzu­bie­ten. Die Gesell­schaft welt­weit müs­se sich drin­gend stär­ker für die Kämp­fe und die Lebens- und Arbeits­um­stän­de von Beleg­schaf­ten inter­es­sie­ren, die häu­fig Miss­hand­lun­gen aus­ge­setzt sei­en oder ein­fach nur dem Des­in­ter­es­se von Arbeit­ge­bern und Regie­run­gen auf der gan­zen Welt.

Die Pres­se­mit­tei­lung von Pad­dy Crum­lin kann hier nach­ge­le­sen wer­den. Die ITF hat anläss­lich des heu­ti­gen Tages eine Web­sei­te mit inter­na­tio­na­len Ein­drü­cken, Berich­ten und Reak­tio­nen bereit­ge­stellt, die hier ein­ge­se­hen wer­den kann – bis­lang lei­der ohne Stim­men aus der deut­schen mari­ti­men Wirtschaft.

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WATERKANT-Redaktion