Walfang unter Öko-Label?

Mit Hil­fe eines neu­en Öko­la­bels könn­te Islands Wal­fang­in­dus­trie neu­en Auf­wind erhal­ten, warnt die inter­na­tio­na­le Wal- und Del­fin­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on WDCS.

Vie­le Ver­brau­cher sind alar­miert und möch­ten Fisch aus ver­ant­wor­tungs­vol­ler Fische­rei kau­fen“, schreibt die WDCS in einer Pres­se­mit­tei­lung. Aber ent­spre­chen­den Herkunfts-Logos ist bekannt­lich nur bedingt zu ver­trau­en. Die WDCS ver­weist dazu auf ein aktu­el­les Bei­spiel aus Island: Im Rah­men des so genann­ten „Ice­land Respon­si­ble Fisheries-Program“ (IRF) wür­den künf­tig islän­di­sche Fische­rei­en zer­ti­fi­ziert; Unter­neh­men, die den Stan­dards des IRF ent­sprä­chen, dürf­ten dann das IRF-Logo zur Ver­mark­tung ihrer Pro­duk­te nutzen.

Die WDCS hat damit aller­dings ein Pro­blem: Lei­ter des IRF-Marketingkomitee ist ein Mann namens Eggert Gud­munds­son – „gleich­zei­tig Vor­sit­zen­der im Vor­stand von HB Gran­di, einem der größ­ten islän­di­schen Fisch­fang­un­ter­neh­men mit kla­ren Ver­bin­dun­gen zu islän­di­schen Wal­fän­gern“. Gud­munds­son habe zuletzt im Febru­ar 2012 wäh­rend einer inter­na­tio­na­len Fisch­mes­se in Bre­men für das IRF gewor­ben, schreibt die WDCS: „Fisch­pro­duk­te mit dem IRF-Logo wer­den bereits über renom­mier­te Öko-Erzeugerverbände in deut­schen Bio­märk­ten vertrieben“.

Wir fin­den es besorg­nis­er­re­gend, dass die islän­di­sche Wal­fang­in­dus­trie von Fisch­ver­kauf unter dem Deck­man­tel der Nach­hal­tig­keit pro­fi­tie­ren könn­te“, sagt Astrid Fuchs, Pro­jekt­ver­ant­wort­li­che der WDCS Deutsch­land. Mehr sie­he hier.

 

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WATERKANT-Redaktion

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