Zwischen den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum und dem Festland-Hafen Dagebüll pendeln seit mehr als 100 Jahren die Fähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.). Nun fordert ein Hamburger Unternehmer den Monopolisten heraus – und das sorgt laut einem Bericht der „ZEIT“ für viel Ärger. Die Firma Becker Marine Systems von der Elbe hat eine Reederei namens „Watten Fährlinien“ gegründet, laut „ZEIT“ mit dem erklärten Vorsatz, „das Fährmonopol zu knacken“. Becker-Geschäftsführer Henning Kuhlmann ködert die Insulaner mit dem Versprechen von Umweltschutz – weniger Abgasschadstoffe – und geringeren Preisen dank Erdgasantrieb.
Aber die Brücken des Fährhafens von Wyk auf Föhr gehören der W.D.R., weil die Stadt Wyk Anfang der achtziger Jahre Teile des öffentlichen Hafens an die W.D.R. verkauft hat. Also können die Becker-Schiffe nicht mal eben Wyk anlaufen, sondern brauchen die Zustimmung der W.D.R. Deren Chef Axel Meynköhn zeigt sich dem Bericht zufolge zwar verhandlungsbereit – ob und wie der Zugang gewährt werde, „hängt vor allem von den konkreten Plänen der Watten Fährlinien GmbH ab“ –, weist aber auch darauf hin, dass zwei Reedereien auf der Strecke nicht profitabel arbeiten könnten: „Eine zweite Fährlinie wäre der Todesstoß für eine von beiden“ (mehr siehe hier).