
Halten sich für „ocean leaders“: EU-Kommissar Vella und Portugals Meeresministerin Vitorino.
Foto: Patricia de Melo Moreira / EU-AV
In Lissabon hat Mitte dieser Woche EU-Kommissar Karmenu Vella, zuständig für Maritimes und Fischerei, den 12. „European Maritime Day“ (EMD) eröffnet, der seit 2008 in jährlich wechselnden EU-Hafenstädten zelebriert wird. Zum wiederholten Male ging es um die so genannte „blue economy“: Damit ist die unter dem tarnenden Etikett der „Nachhaltigkeit“ mehr oder weniger gut versteckte Gier gemeint, die Meere, ihre Kostbarkeiten und Chancen noch stärker dem Primat des Profits zu unterwerfen.
EU-Kommissar Vella eröffnete das diesjährige Treffen, das anlässlich des 500. Jahrestages der Magellan‘schen Weltumrundung nach Lissabon vergeben worden war, eben mit der Betonung, die „blue economy“ konsequent als „nachhaltige Nutzung“ der Meeresressourcen für mehr Wirtschaftswachstum auszugeben. Schifffahrt und Schiffbau spielen dabei ebenso starke etablierte Rollen wie Fischerei und Tourismus, daneben
widmete sich der EMD aber vor allem auch „aufstrebenden“ Branchen wie Meerestechnik und Meeresenergie, mariner Bioökonomie oder der Digitalisierung gewohnter Abläufe zwecks Ersetzung menschlicher Arbeitskraft.
Die portugiesische Ministerin für Meeresangelegenheiten, Ana Paula Vitorino, definierte Meeresumweltschutz als „Schutz des natürlichen Kapitals der Meeresökosysteme“ und fokussierte den Kongress schon im Vorfeld auf Faktoren wie Offshore-Windkraft, Aquakultur oder Dekarbonisierung des Seeverkehrs, lobte dabei aber nachdrücklich die Brüsseler Maßnahmen zur Finanzierung der „blauen Wirtschaft“.
Mehr zum Thema in unserer Ende Juni erscheinenden Ausgabe 2 / 2019.