Asse-Wasser in die Nordsee? Nein, danke!

In der Regi­on um das maro­de Atom­müll­ager Asse bei Wol­fen­büt­tel wird aktu­ell dis­ku­tiert, die Pro­ble­me berei­ten­de Salz­lau­ge „direkt in die Nord­see“ zu ver­klap­pen. Die kras­se Idee stammt von dem Wol­fen­büt­te­ler Land­rat Jörg Röh­mann (SPD).

Röh­mann, der auch der regio­na­len Asse-II-Begleitgruppe vor­sitzt, nann­te es laut einem Bei­trag der Tages­zei­tung „jun­ge Welt“ von heu­te das „Ver­nünf­tigs­te“, wenn die Lau­ge mit Schif­fen aufs Meer ver­bracht wür­de. Eine vom Bun­des­amt für Strah­len­schutz (BfS) als Asse-Betreiber ins Gespräch gebrach­te Ein­lei­tung der Lau­ge in Flüs­se lehn­te der Land­rat aber als „Beein­träch­ti­gung der Bin­nen­ge­wäs­ser“ ab. Ach, nee!

Seit 1988, schreibt die „jW“, sei bekannt, dass aus Ris­sen und Spal­ten des unter­ir­di­schen Gebir­ges täg­lich rund 12000 Liter mit Stein­salz gesät­tig­tes Grund­was­ser in die Asse lie­fen. Der größ­te Teil wer­de in 658 Metern Tie­fe auf­ge­fan­gen, nach einer radio­lo­gi­schen Kon­trol­le nach oben gepumpt und abtrans­por­tiert – bis­lang in das still­ge­leg­te Berg­werk Maria­glück im Kreis Cel­le, das der K+S AG gehört. Laut „jW“ muss das BfS der­zeit rund 55 Euro pro Kubik­me­ter für die­se Ent­sor­gung bezah­len. Das Geld, so anschei­nend die Denk­art, kann man ja auch spa­ren, solan­ge es die Nord­see gibt.

Aus radio­lo­gi­scher Sicht, so heißt es in der Zei­tung wei­ter, könn­ten die Salz­wäs­ser grund­sätz­lich in die Nord- oder Ost­see gelei­tet wer­den: Laut Betrei­ber wei­se die Lau­ge der­zeit eine Belas­tung mit radio­ak­ti­vem Tri­ti­um von drei Bec­que­rel pro Liter auf; „das ent­spricht etwa dem Wert des Nord­see­was­sers in Küs­ten­nä­he“. Mög­lich sei auch eine Ein­lei­tung in Weser, Ems oder Jade, die alle­samt in die Nord­see fließen.

Auch krass: Angeb­lich „befür­wor­ten auch Atom­kraft­geg­ner aus der Regi­on unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen eine Ein­lei­tung nicht kon­ta­mi­nier­ter Salz­lau­gen aus der Asse in die Nord- oder Ost­see.“ Wenn’s stimmt, kön­nen wir als Nord­see­schüt­zer nur „herz­li­chen Dank“ sagen für die­se net­te Solidarität.

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WATERKANT-Redaktion

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