Warnung vor Benzotriazol

Der Ver­ein VSR-Gewässerschutz hat die Indus­trie ent­lang des Rheins und sei­ner Neben­flüs­se auf­ge­for­dert, so genann­te Ben­zo­tria­zo­le mit­tels Aktivkohle-Filtration aus ihrem Abwas­ser zu ent­fer­nen, bevor dies in die Flüs­se ein­ge­lei­tet wird.

Ben­zo­tria­zo­le (C6H5N3) wer­den häu­fig als Kor­ro­si­ons­schutz für Metal­le ein­ge­setzt. Selbst dem Kühl­was­ser von Kraft­wer­ken wer­de es zuge­ge­ben, schreibt der VSR, und dann ohne eine Abwas­ser­rei­ni­gung ein­ge­lei­tet. Nicht nur indus­tri­el­le Klär­an­la­gen wür­den die­se Stof­fe nur zu einem gerin­gen Anteil abbau­en, son­dern auch in man­cher Abwas­ser­ein­lei­tung aus kom­mu­na­len Klär­an­la­gen kom­me es zu stär­ke­ren Belas­tun­gen durch Ben­zo­tria­zo­le aus Geschirrspülreinigern.

Ben­zo­tria­zo­le sind schwer abbau­bar und ste­hen im Ver­dacht krebs­er­re­gend zu sein, sie gel­ten als was­ser­ge­fähr­dend, fisch­gif­tig und lang­fris­tig schäd­lich für Was­ser­or­ga­nis­men. Ihre Ein­lei­tung gefähr­de, so der VSR, somit Mil­lio­nen Men­schen, die auf­be­rei­te­tes Fluss­was­ser trin­ken müssen.

Der Ver­band der Fluss­was­ser­wer­ke in den Nie­der­lan­den (RIWA) hat nach Anga­ben der VSR-Vorsitzenden Susan­ne Bareiß-Gülzow 2011 berich­tet, im Rhein an der nie­der­län­di­schen Gren­ze sei­en im Jah­res­mit­tel 1255 Nano­gramm Ben­zo­tria­zol (ein­schließ­lich sei­ner Deri­va­te) pro Liter gemes­sen wor­den – eine Stei­ge­rung der Belas­tung im Ver­gleich zum Vor­jahr von 28 Pro­zent. Der gesund­heit­li­che Ori­en­tie­rungs­wert liegt laut VSR bei 100 Nano­gramm pro Liter.

Auch in der Nord­see ist die Che­mi­ka­lie bereits nach­ge­wie­sen wor­den. Nach Anga­ben des VSR haben Umwelt­wis­sen­schaft­ler des Insti­tuts für Küs­ten­for­schung des Helmholtz-Zentrums Geest­hacht bereits 2010 fest­ge­stellt, dass rund 75 Pro­zent der Ben­zo­tria­zo­le, die in die Nord­see gelan­gen, über den Rhein ein­ge­tra­gen wer­den; die Elbe wei­se dem­ge­gen­über nur die hal­be Kon­zen­tra­ti­on an Ben­zo­tria­zo­len im Was­ser auf.

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WATERKANT-Redaktion

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