Die Freiheit der Meere – eine Illusion?

Schiff­fahrt zwi­schen Glo­ba­li­sie­rung, See­not­ret­tung und fai­rem Trans­port – unter die­sem The­ma laden das Pro­jekt Fair Oce­ans (Bre­men) und das Forum Umwelt und Ent­wick­lung (FUE) am Diens­tag, den 2. Juli 2019 zu einer Weser-Rundfahrt auf der „MS Fried­rich“ ein. Das Schiff legt pünkt­lich um 18:30 Uhr in Bre­men an der Schlach­te ab.

Hier der Auf­ruf zur Rund­fahrt im Wortlaut:

Ohne die See­schiff­fahrt sind inter­na­tio­na­le Arbeits­tei­lung und Fern­han­del in Zei­ten der Glo­ba­li­sie­rung nicht denk­bar. Die See­we­ge ver­bin­den die öko­no­mi­schen Zen­tren der Welt. Mit Con­tai­ner­rie­sen mas­sen­haft ver­schiff­te Waren stel­len den kon­ti­nu­ier­li­chen Nach­schub sicher, um Kon­sum­an­sprü­che zu befrie­di­gen und Pro­duk­ti­ons­ket­ten am Lau­fen zu halten.

Die mari­ti­me Logis­tik hat jedoch ihren Preis. Die nega­ti­ven Umwelt­aus­wir­kun­gen wer­den immer deut­li­cher. Luft­schad­stof­fe, Kohlendioxid-Emissionen, Lärm­be­las­tung und Müll sind eini­ge der Begleit­erschei­nun­gen der Schiff­fahrt. So hat die Schiff­fahrt in ver­schie­de­ner Hin­sicht eine weit­rei­chen­de Bedeu­tung für die Umset­zung der Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (SDGs).

Ver­ges­sen wer­den darf dabei nicht die Situa­ti­on der Men­schen, die zur See fah­ren. Der Mee­res­raum zwi­schen den Kon­ti­nen­ten ist auch ein sozia­ler, ein poli­ti­scher Raum, der Auf­merk­sam­keit ver­dient. Zwei sehr unter­schied­li­che Grup­pen von Men­schen auf See wird die Ver­an­stal­tung des­halb näher betrach­ten, um dies zu verdeutlichen:

Die See­leu­te, die mit ihrer Arbeit die Glo­ba­li­sie­rung erst mög­lich machen und den­noch sel­ten Teil der Über­le­gun­gen über die Bedin­gun­gen eines fai­ren Han­dels sind. Auf Schif­fen fin­den wir här­tes­te Arbeits­be­din­gun­gen bis hin zur Skla­ve­rei. Ree­de­rei­en las­sen ihre Schif­fe unter Bil­lig­flag­gen fah­ren, die Sozi­al­ab­ga­ben spa­ren und Umwelt­stan­dards umge­hen. Und Geflüch­te­te, die ver­su­chen die Mee­re zu über­que­ren und dort immer häu­fi­ger auf Mau­ern sto­ßen, die ihre Men­schen­rech­te miss­ach­ten. Staa­ten wei­gern sich ihrer Ver­pflich­tung zur See­not­ret­tung nach­zu­kom­men und neh­men den Tod von Men­schen auf der Flucht in Kauf.“

An Bord der „MS Fried­rich“ refe­rie­ren Mat­thi­as Ristau von der Deut­schen See­manns­mis­si­on und Kai Kasch­in­ski vom Pro­jekt Fair Oce­ans über die­se unter­schied­li­chen Facet­ten der Schiff­fahrt, anschlie­ßend mode­riert Marie-Luise Abs­ha­gen vom Forum Umwelt und Ent­wick­lung eine Dis­kus­si­on dazu.

Das Schiff liegt am Lie­ge­platz 4b an der Schlach­te (Nähe Bürgermeister-Smidt-Brücke), pünkt­li­ches Erschei­nen („boar­ding“ ab 18 Uhr) ist erfor­der­lich, die Fahrt beginnt um 18:30 Uhr und dau­ert bis 21:30 Uhr. Wegen der begrenz­ten Platz­zahl ist eine Anmel­dung bis spä­tes­tens 1. Juli 2019 unter der E-Mail-Adresse contact@fair-oceans.info zwin­gend erfor­der­lich. Die Teil­nah­me ist kos­ten­los. Geträn­ke und Klei­nig­kei­ten zum Essen gibt es an Bord.

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WATERKANT-Redaktion