Senegal blockiert Fischfanglizenzen

Der Fische­rei­mi­nis­ter der west­afri­ka­ni­schen Repu­blik Sene­gal, Ali­oune Ndoye, hat die wei­te­re Aus­beu­tung sene­ga­le­si­scher Gewäs­ser vor­erst blo­ckiert. Vor­aus­ge­gan­gen war eine von der hei­mi­schen Fische­rei­bran­che initi­ier­te lan­des­wei­te Kam­pa­gne mit inter­na­tio­na­ler Unterstützung. 

Wie die aus der Schweiz stam­men­de Föde­ra­ti­on „fair fish“ jetzt mit­teil­te, hat Ndoye mehr als 50 Anträ­ge chi­ne­si­scher und tür­ki­scher Schif­fe zurück­ge­wie­sen, die vor der sene­ga­le­si­schen Küs­te die ohne­hin schon bedroh­lich über­nutz­ten Fisch­be­stän­de wei­ter aus­beu­ten woll­ten. Die auch von etli­chen inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen mit getra­ge­nen Pro­tes­te der inlän­di­schen Fischer wer­den aber den­noch fort­ge­setzt, denn vie­le Ein­hei­mi­sche bezwei­feln, dass sich mit die­sem ers­ten – wenn­gleich wich­ti­gen – Schritt die Fische­rei­po­li­tik des Lan­des ins­ge­samt posi­tiv ändern werde.

Sene­gals Küs­ten wer­den durch Dut­zen­de aus­län­di­scher Fang­schif­fe befischt – aus Euro­pa, asia­ti­schen Län­dern und Russ­land. Neben der aktu­el­len Abwehr zusätz­li­cher Lizen­zen für chi­ne­si­sche und tür­ki­sche Schif­fe geht es daher auch um die völ­lig intrans­pa­ren­te Lizen­zie­rung in der Ver­gan­gen­heit und um die Nut­zung zwei­fel­haf­ter Tricks, mit denen aus­län­di­sche Flot­ten unter sene­ga­le­si­scher Flag­ge ope­rie­ren. Die indus­tri­el­len Fang­flot­ten ande­rer Län­der bedro­hen die Exis­tenz zehn­tau­sen­der hei­mi­scher Fischer samt ihnen ver­bun­de­ner Fisch­ver­ar­bei­te­rin­nen und Beschäf­tig­ten loka­ler Fisch­fa­bri­ken. Ab dem kom­men­den Jahr wird die Situa­ti­on noch bedroh­li­cher, weil die Regie­rung die Aus­beu­tungs­rech­te für fos­si­le Roh­stof­fe vor Sene­gals Küs­te an aus­län­di­sche Kon­zer­ne verscherbelt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es hier bei fair fish.

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WATERKANT-Redaktion