Schwindendes Meereis in den arktischen Regionen ist Symbol für die fortschreitende Klimaerwärmung: Näheres darüber herauszufinden, war die Aufgabe der bedeutenden „MOSAiC“-Expedition des deutschen Forschungsschiffs „Polarstern“. Jetzt sind erste Ergebnisse der einjährigen Drift-Reise durchs Nordpolareis ausgewertet und veröffentlicht worden.
Rund zehn Jahre hatten Forschende aus 20 Ländern die Expedition vorbereitet, die dann ein volles Jahr dauerte: Im September 2019 hatte das Schiff, das dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) gehört, Bremerhaven verlassen, im Oktober 2020 kehrte es zurück. WATERKANT hat seinerzeit kurz darüber berichtet. Der Forschungseisbrecher hatte sich an einer großen Scholle festfrieren und mit der natürlichen Transpolardrift durch das Nordpolarmeer treiben lassen. Es war eine Reise voller Überraschungen, unter anderem, weil das vorgefundene Packeis schneller und dynamischer driftete als eigentlich erwartet.
Aber die größten Überraschungen gab es erst nach Rückkehr, als begonnen wurde, die ein Jahr gesammelten Daten und Proben auszuwerten – ein Prozess, der ebenso wie die Expeditions-Beteiligung international verläuft und noch lange nicht beendet ist. Immerhin konnten jetzt schon mal drei Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift „Elementa“ veröffentlicht werden, in denen laut einer aktuellen Pressemitteilung des AWI „die physikalischen Eigenschaften von Atmosphäre, Schnee und Meereis sowie Ozean und die Bedeutung der gemeinsamen Betrachtung aller Komponenten des Klimasystems herausgestellt“ werden konnte. Diese Ergebnisse, heißt es weiter, lieferten „erstmals ein vollständiges Bild der Klimaprozesse in der zentralen Arktis, die sich mehr als doppelt so schnell erwärmt wie der Rest des Planeten – Prozesse, die Wetter und Klima weltweit beeinflussen“.
Die ausführliche Pressemitteilung des AWI mit weiteren Zusammenfassungen der ersten Ergebnisse, Links zu den drei erwähnten Veröffentlichungen sowie zu interessantem Bildmaterial ist hier nachlesbar.