Bundesrat fordert mehr Geld für Seehäfen

Der Bun­des­rat hat Ende ver­gan­ge­ner Woche nach mehr­mo­na­ti­gen Aus­schuss­be­ra­tun­gen einem Antrag der fünf Küs­ten­län­der zuge­stimmt, in dem eine mas­si­ve Erhö­hung der Bun­des­leis­tun­gen für Aus­bau und Moder­ni­sie­rung der deut­schen See­hä­fen gefor­dert wird. Das erhöht zwar den Druck auf die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung, bedeu­tet aber noch längst kei­ne Gewiss­heit, dass dem bald ent­spro­chen wird. 

Das The­ma wird zwi­schen Bund und Län­dern und Hafen­ver­wal­tun­gen bekannt­lich seit Lan­gem hin und her gescho­ben, hat meh­re­re Natio­na­le Mari­ti­me Kon­fe­ren­zen eben­so beschäf­tigt wie die Debat­te um die noch von der geschei­ter­ten Ampel-Regierung prä­sen­tier­te Natio­na­le Hafenstra­te­gie. Es geht, kurz gesagt, um jenen Betrag von rund 38 Mil­lio­nen Euro, den der Bund seit 20 Jah­ren gleich­blei­bend als so genann­ten jähr­li­chen Hafen­las­ten­aus­gleich an die Küs­ten­län­der für alle ihre See­hä­fen zwi­schen Emden und Stral­sund zahlt. Selbst Men­schen, die dem stän­di­gen Wett­lauf eini­ger Häfen um über­bor­den­den Aus­bau kri­tisch gegen­über ste­hen, bil­li­gen meist die Fest­stel­lung, dass 38 Mil­lio­nen bei Wei­tem nicht aus­rei­chen, um auch nur die Häfen in ihrem jet­zi­gen Zustand zu erhal­ten – von Moder­ni­sie­rung, in wel­che Rich­tung auch immer, ganz zu schweigen.

Der Regie­rungs­chef des Lan­des Bre­men mit sei­nen Häfen Bre­men und Bre­mer­ha­ven, Bür­ger­meis­ter Andre­as Boven­schul­te (SPD), hat in der jüngs­ten Bun­des­rats­de­bat­te unter ande­rem dar­auf hin­ge­wie­sen, dass etwa in Bel­gi­en oder den Nie­der­lan­den See­hä­fen schon lan­ge als Anla­gen natio­na­ler, stra­te­gi­scher Bedeu­tung gese­hen, Inves­ti­tio­nen in ent­spre­chen­de Infra­struk­tur folg­lich als gesamt­staat­li­che Auf­ga­be ver­stan­den wür­den. In Deutsch­land hin­ge­gen ist die Finan­zie­rung der See­hä­fen, von besag­tem Mini-Zuschuss abge­se­hen, bis­lang fast voll­stän­dig Sache des jewei­li­gen Küs­ten­lan­des. Der aktu­el­le Bundesrats-Beschluss, der übri­gens ein­stim­mig ver­ab­schie­det wur­de, for­dert die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung auf, die Ein­füh­rung einer neu­en Gemein­schafts­auf­ga­be „Häfen“ zu prü­fen. Sie soll den Erhalt, den Ersatz und den Neu­bau der Hafen­in­fra­struk­tur in See- und Bin­nen­hä­fen umfassen.

Mal abwar­ten, was die vor­aus­sicht­li­che neue Regie­rung unter einem Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz dar­aus macht.

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WATERKANT-Redaktion