Seit Hamburgs Politik und Hafenverwaltung Anfang Mai dieses Jahres das vorläufige Ende der umstrittenen Elbvertiefung bejubelten, ist keine Woche vergangen, in der nicht weiterhin massiv und ökologisch zerstörerisch – gebaggert wird. Die Hamburg Port Authority (HPA) hat mittlerweile mehrere Baggerschiffe geordert, die kontinuierlich sowohl zwischen Wedel und Cuxhaven als auch im Hamburger Hafen selbst tätig sind: mit fatalen Folgen, wie Beobachtungen der Initiative „Rettet die Elbe“ (RdE) belegen.
Nachdem die Initiative ihre regelmäßige Beobachtung des Geschehens – die ständige Baggerei fördert eine Trübung, die den mittlerweile längst wieder üblichen Sauerstoffmangel drastisch zunehmen lässt – bereits im Juni auf ihrer Webseite aktualisiert hat, wurde kürzlich noch ein Referat online gestellt, das die Zusammenhänge zwischen Vertiefung, Baggerei und Sauerstofflöchern verständlich erklärt. Es handelt sich um einen Vortrag, den RdE-Vorsitzender Klaus Baumgardt Anfang dieses Monats in Cuxhaven gehalten hatte: Der dortige Kreisverband der GRÜNEN veranstaltet am zweiten Freitag jedes Monats eine so genannte „Mahnwache“ gegen die Elbvertiefung unter dem Motto „Rettet Elbe und Wattenmeer! Keine Schlickverklappungen vor unserer Haustür!“ und hatte dieses Mal Baumgardt als Gastredner eingeladen.
Nun ja: Am Unterlauf der Elbe positionieren sich die GRÜNEN als Gegner der Elbvertiefung, die in Hamburg von den dortigen GRÜNEN als Regierungspartei mit verantwortet wird. Was Baumgardt denn auch zu einem eindrucksvollen Schlusssatz seines Referats veranlasste: „Wir brauchen wieder mehr und kritische Wächter. (…) Mahnen hat etwas Symbolisches, das genügt nicht. Nachbohren muss dazu kommen.
Dann Nachtreten, auch in den Hintern der eigenen Parteifreunde.“