Minen, Munition, Kampfstoffe – und kein Ende?

Vor 16 Jah­ren hat WATERKANT begon­nen, sich kon­ti­nu­ier­lich auch mit dem Pro­blem der in Nord- und Ost­see ver­senk­ten oder hin­ter­las­se­nen Munitions- und Kampfstoff-Altlasten zu befas­sen. Die meis­ten die­ser Bei­trä­ge stam­men von dem Koblen­zer Exper­ten Dr. Ste­fan Neh­ring, der sei­ne stän­dig wach­sen­den Kennt­nis­se und Archiv­fun­de teil­wei­se exklu­siv bei uns ver­öf­fent­licht hat. Anläss­lich der „Kiel Muni­ti­on Cle­arance Week“ im Sep­tem­ber 2021 stel­len wir hier unse­re zum The­ma gehö­ren­den Bei­trä­ge zur all­ge­mei­nen Ver­fü­gung (bit­te Copy­right beach­ten, dan­ke). Das ist aller­dings ver­bun­den mit einer herz­li­chen Bit­te: Der kos­ten­lo­se Unter­halt die­ser Web­sei­te kos­tet Geld, wir freu­en uns über frei­wil­li­ge Spen­den. Dan­ke.

(Achtung: Die einzelnen PDF-Dateien sind je nach Umfang und Illustration zwischen 2 und 7 MB groß.)

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Jg. 20 / Heft 03 – Sep­tem­ber 2005

STEFAN NEHRING
Rüs­tungs­alt­las­ten in der Nordsee
Das ver­ges­se­ne Erbe

Bis heute lagern in der Nordsee noch riesige Mengen Weltkriegsmunition. Obwohl der größte Anteil aus deutscher Produktion stammt, ist eine Sanierung nicht geplant. Erhebliche Umweltschäden und eine anhaltende Gefahr für die Fischerei sind die Folge.

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Jg. 20 / Heft 04 – Dezem­ber 2005

STEFAN NEHRING und BURKHARD ILSCHNER
Die unkal­ku­lier­ba­ren Risi­ken des neu­en deutsch-russischen Erdgas-Projekts
Ostsee-Pipeline – ein explo­si­ves Vorhaben

Am 9. Dezember 2005 ist in Babajewo, ungefähr 800 km östlich von St.Petersburg, unter großem Mediengetöse die erste Schweißnaht gesetzt worden für die neue Erdgas-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. (…) Rund 1200 Kilometer der Rohrleitung sollen über den Grund der Ostsee von Wyborg an der Grenze zu Finnland bis zur deutschen Anlandung bei Lubmin nahe Greifswald verlaufen: Ein Vorhaben, das wegen einer Vielzahl von Risiken zunehmend auf unterschiedlichste Kritik stößt.

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Jg. 21 / Heft 04 – Dezem­ber 2006

STEFAN NEHRING und MARC KOCH
Die Mythen­bil­dung um die Muni­ti­on im Meer
Gefahr aus der Tiefe

Still ruht das Meer – diese Vision, seit Jahrzehnten durch die Behörden gepflegt, gerät zunehmend in schwere See, zumindest was das mehr als sechzig Jahre alte Erbe des letzten Weltkrieges, nämlich die in Ost- und Nordsee versenkten Munitionsbestände betrifft. Viele um und über diese Altlasten propagierten Mythen erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Blindgänger, die Fakten jedoch als hochexplosiv.

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Jg. 22 / Heft 02 – Juni 2007

BURKHARD ILSCHNER
Die Muni­ti­ons­alt­las­ten am Mee­res­grund, die Pipe­line und ein obsku­rer Verein
Schluss mit der Geheimniskrämerei!

Seit Ende 2005 sind … die … Arbeiten an der umstrittenen russisch-deutschen Gaspipeline quer durch die Ostsee im Gange. (…) Als Haupthindernis gelten vor allem die extrem gefährlichen Munitions-Altlasten auf dem Meeresgrund entlang der geplanten Trasse. Jetzt wurde bekannt, dass die USA und Großbritannien ein an sich 1997 – nach 50 Jahren – auslaufendes Geheimabkommen über die Giftgasverklappungen nach dem Zweiten Weltkrieg stillschweigend um 20 Jahre, bis 2017, verlängert haben sollen. (…) Ohne detaillierte Informationen aber ist eine genaue Kartierung undenkbar, geschweige denn eine Bergung oder Entschärfung dieser Altlasten.

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Jg. 22 / Heft 04 – Dezem­ber 2007

STEFAN NEHRING
Exklu­siv in WATERKANT: Sta­tis­tik über Unfäl­le mit ver­senk­ter Muni­ti­on (Teil 1)
Pul­ver­fass Ostsee

Erst seit wenigen Jahren rücken die lange vergessenen Rüstungsaltlasten in Nord- und Ostsee wieder zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Exklusiv in WATERKANT präsentiert der Altlasten-Experte Stefan Nehring hier erstmals eine umfassende Statistik über Unfälle mit alter Weltkriegsmunition, über Todesopfer und Verletzte. Der erste Teil widmet sich der Ostsee.

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Jg. 23 / Heft 01 – März 2008

STEFAN NEHRING
Exklu­siv in WATERKANT: Sta­tis­tik über Unfäl­le mit ver­senk­ter Muni­ti­on (Teil 2)
Pul­ver­fass Nordsee

Mindestens 581 Opfer durch versenkte Munition an der deutschen Nord- und Ostseeküste – das ist die erschreckende Bilanz der weltweit ersten umfassenden Statistik über Munitionsunfälle. Nach Teil 1, „Ostsee“, im vorigen Heft folgen nun der Teil „Nordsee“ sowie eine wertende Zusammenfassung.

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Jg. 23 / Heft 04 – Dezem­ber 2008

STEFAN NEHRING
Muni­ti­ons­ver­sen­kun­gen durch die Bun­des­re­pu­blik Deutschland
Legen­de oder Wirklichkeit?

Wenn die Bundesregierung nach dem Verbleib der riesigen Munitionsmengen, die nach Ende des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden lagerten, befragt wird, gibt es regelmäßig die gleiche Antwort: „Große Teile wurden von den Alliierten […] versenkt. Auch […] wurden weitere Mengen von Kampfstoffen durch die Sowjetunion und die DDR in die Ostsee verbracht. Zudem versenkten Großbritannien und Belgien zwischen 1920 und 1980 Kampfstoffe in der Nordsee und im Atlantik beziehungsweise dem Golf von Biskaya.“ Versenkungen durch die Bundesrepublik werden nie erwähnt: Gab es sie nie – oder möchte man sich nur nicht daran erinnern?

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Jg. 24 / Heft 03 – Sep­tem­ber 2009

STEFAN NEHRING
Muni­ti­ons­ent­sor­gung zu Zei­ten der Wei­ma­rer Republik
Ver­senkt und vergessen

Rüstungsaltlasten in den Meeren sind seit einigen Jahren ein brisantes Thema von öffentlichem Interesse – obwohl Behörden dies gezielt zu vertuschen suchen. Aktuell räumt zwar die Bundesregierung Munitionsversenkungen zumindest für den Zeitraum direkt nach 1945 ein, von früheren Entsorgungen im Meer ist indes bislang nicht die Rede. Dem soll hier abgeholfen werden.

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Jg. 24 / Heft 04 – Dezem­ber 2009

STEFAN NEHRING
Bun­des­re­gie­rung beant­wor­tet Anfra­ge zu 6000 Tabun-Granaten: Ein Kommentar
Das gif­ti­ge Erbe vor Helgoland

Seit mehr als 60 Jahren lagern nur wenige Seemeilen südlich von Helgoland rund 6000 Tabun-Granaten auf dem Meeresgrund. Tabun ist ein bis heute extrem gefährlicher Kampfstoff, der während des Dritten Reichs von deutschen Chemikern entwickelt wurde. Nach Berichten in WATERKANT und etlichen anderen Medien hatte der Bürgermeister von Helgoland eine umgehende Bergung gefordert. Inzwischen hat das Thema auch den Bundestag erreicht.

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Jg. 25 / Heft 01 – März 2010

STEFAN NEHRING
Kie­ler Lan­des­re­gie­rung ent­schei­det über Tabun-Granaten vor Helgoland
Ner­ven­gas bleibt auf dem Meeresgrund

11. Februar 2010, Landeshaus Kiel, Landespressekonferenz: Der Staatssekretär des schleswig-holsteinischen Innenministeriums, Volker Dornquast (CDU), erklärt, die rund 6000 Tabun-Granaten vor Helgoland würden auf dem Meeresgrund belassen. Ein weitreichender Entschluss, der verschiedene Hintergründe hat, der offene Fragen beantwortet, aber auch weitere Konsequenzen fordert.

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Jg. 25 / Heft 04 – Dezem­ber 2010

STEFAN NEHRING
Natur­schutz­ver­bän­de hat­ten zum Muni­ti­ons­kon­gress MIREMAR eingeladen
Ber­gen statt Sprengen

Mindestens 500.000 Tonnen Munition lagern im seichten Wasser von Nord- und Ostsee direkt vor unseren Stränden. Neben Detonationen bedrohen große Mengen giftigster Munitionsinhaltsstoffe Mensch, Natur und Umwelt. Aber welches Konzept zum Umgang mit diesen tickenden Zeitbomben ist das richtige? Die Antwort auf diese Frage stand im Mittelpunkt eines internationalen Kongresses in Neumünster, zu dem drei Naturschutzverbände eingeladen hatten.

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Jg. 26 / Heft 04 – Dezem­ber 2011

STEFAN NEHRING
Bund/Länder Arbeits­grup­pe legt ers­ten Bericht über „Muni­ti­ons­alt­las­ten im Meer“ vor
Gefahr erkannt! – Gefahr gebannt?

Am 5. Dezember hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Landes- und Bundesbehörden in Hamburg die Ergebnisse ihrer dreijährigen Untersuchung über hochexplosive und giftige alte Kampfmittel auf dem Meeresgrund der Öffentlichkeit vorgestellt. WATERKANT hat dieses Thema seit vielen Jahren kritisch begleitet – hier eine erste Zwischenbilanz.

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Jg. 27 / Heft 01 – März 2012

STEFAN NEHRING
Alte Doku­men­te bele­gen jahr­zehn­te­lan­ges Ver­drän­gen und Abwiegeln
Code­na­me „Spa­ten“ – Gift­gas in der Flens­bur­ger Förde

Die von der Bund-Länder-AG „Munitionsaltlasten im Meer“ beauftragten Gutachter hatten Ende 2011 noch Beruhigungspillen verteilt: Kampfstoffmunition im Bereich der Küstengewässer spiele keine Rolle, „trotz anderslautender Hinweise in den Medien“. Eine fatale Fehleinschätzung, da Medien oft auf das Wissen von Experten zurückgreifen: Nicht nur vor Lübeck odervor Helgoland, auch in der Flensburger Förde besteht Giftgasgefahr.

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Jg. 27 / Heft 02 – Juni 2012

STEFAN NEHRING
Seit mehr als 200 Jah­ren dezi­miert deto­nie­ren­de Muni­ti­on die Schweinswal-Bestände
Die Qual der Wale

1801 startete der „Siegeszug“ der Seeminen, als Napoleon die erste erfolgreiche Versenkung eines Schiffs durch einen Unterwassersprengkörper finanzierte. Bis heute brachte der Einsatz dieser Minen dem Menschen millionenfaches Leid. Wenig Beachtung fanden bisher jedoch die immensen Kollateralschäden in Umwelt und Natur, die durch jede Detonation – egal ob im Kriegseinsatz oder bei Beseitigung der Munition – entstehen.

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Jg. 29 / Heft 01 – März 2014

STEFAN NEHRING
Nach knapp 20 Jah­ren legt HELCOM neu­en Bericht zu Che­mie­waf­fen in der Ost­see vor
Nebel­trup­pe im Ein­satz (Doppel-PDF, 2 Artikel)

Lange hat die Helsinki-Kommission (HELCOM) gebraucht, um nach 1994/95 einen neuen Statusbericht zur Situation der in der Ostsee versenkten Massen von Chemiewaffen vorzulegen. Das überraschende Ergebnis ist  folgenschwer: Man missachtet wissenschaftliche Standards, vergisst alte und ignoriert neue wichtige Erkenntnisse, wiederholt ohne kritisches Hinterfragen alte beschwichtigende Aussagen und erkennt wesentliche Zusammenhänge nicht.

STEFAN NEHRING
Über die Risi­ken und den Umgang mit dem Welt­kriegs­er­be an unse­ren Küsten
Gefähr­li­ches Strand­gut (sie­he oben)

Jahrzehntelang wurde das Thema Munition im Meer und an den Stränden von offizieller Seite kleingeredet. Aufgeschreckt vor allem durch hier publizierte Erkenntnisse zum wahren Umfang der Probleme, bemüht sich seit kurzem ein Bund/Länder-Expertenkreis darum, Licht ins Dunkel zu bringen – aber ganz offensichtlich nur mit äußerst schwacher Beleuchtung, wie dessen aktueller Umgang mit den Gefahren durch angespülte Kampfmittel zeigt.

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Jg. 29 / Heft 04 – Dezem­ber 2014

STEFAN NEHRING
HELCOM bestä­tigt erst­mals Ver­gif­tung durch ver­senk­te Muni­ti­on nach Fischverzehr
Kampf­stoff – frisch auf den Tisch

Eine Gefährdung des Verbrauchers durch kontaminierten Fisch ist unwahrscheinlich und konnte bisher nicht belegt werden“, resümiert der Bund-Länder-Expertenkreis „Munition im Meer“ in seinem Ende 2011 vorgelegten Bericht.  Das ist aber nicht die ganze Wahrheit über den Verzehr munitionsverseuchter Fische, wie jetzt die Helsinki-Kommission (HELCOM) bestätigt hat.

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Jg. 30 / Heft 02 – Juni 2015

STEFAN NEHRING
Wenn fal­sche Vor­sor­ge zu teu­rer Nach­sor­ge wird
Explo­si­ver Aufspülsand

Eigentlich wollte Mecklenburg-Vorpommern aus den teuren Fehlern der Vergangenheit lernen: Keine Aufspülung munitionsbelasteter Sande mehr an den Ostseestränden. Und nun das: Innerhalb eines Jahres muss ein zweiter Badestrand nach einer Sandaufspülung wegen Munition kostspielig saniert werden. Zufall – oder Fehler im System?

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Jg. 30 / Heft 04 – Dezem­ber 2015

STEFAN NEHRING
Bis heu­te schon 1138 Opfer durch Alt­mu­ni­ti­on an der deut­schen Nord- und Ostsee
Munitions-Unfälle – und kein Ende …

Glaubt man den jährlichen Berichten des Bund-/Länder-Expertenkreises „Munition im Meer“, sind Unfälle mit alten Kampfmitteln heute ein eher seltenes Ereignis. Stimmt das oder fehlt dem Expertenkreis der notwendige Überblick? Aktuelle Vorfälle, die in den Berichten jedoch keine Erwähnung finden, lassen Letzteres vermuten: Anlass für ein Update der 2007 / 2008 exklusiv in WATERKANT publizierten Statistik zu Munitions-Unfällen.

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Jg. 32 / Heft 02 – Juni 2017

STEFAN NEHRING und AXEL RIEDEL
Alte See­mi­ne stellt bis­he­ri­ges Sicher­heits­kon­zept in Frage
Fund­stück mit Sprengkraft

Eigentlich ist man sich sicher: In ihren Jahresberichten verbreitet die Bund-Länder-Expertengruppe „Munition im Meer“ die Überzeugung, keine alte Seemine bedrohe mehr direkt die Schifffahrt. Und nun das: Mitten im Offshore-Windpark „Godewind 2“ dümpelte Anfang Januar dieses Jahres an der Wasseroberfläche eine mit mindestens 150 Kilogramm Sprengstoff bestückte deutsche Ankertaumine aus Weltkriegszeiten. Belanglos oder akute Bedrohung?

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Jg. 34 / Heft 04 – Dezem­ber 2019

STEFAN NEHRING
Bun­des­ma­ri­ne igno­riert beharr­lich Belan­ge des Naturschutzes
Minen­spren­gung sorgt für Zündstoff

Froh gelaunt startete eine Gruppe Angler am 29. August 2019 an Bord des Motorschiffs „Einigkeit“ in Richtung Fehmarnbelt. Ihr Törn wurde aber jäh gestoppt. Gewaltige Detonationen erschütterten das ganze Schiff: Wenige Seemeilen entfernt war die Bundesmarine einmal wieder auf ihre ganz eigene Art und Weise im Einsatz.

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Jg. 35 / online – Juni 2020

STEFAN NEHRING
Gift­gas­ver­sen­kung durch die Alli­ier­ten in der Lübe­cker Bucht
Die Büch­sen der Pandora

Lange Zeit haben deutsche Behörden immer wieder beteuert, es habe nach dem Zweiten Weltkrieg in deutschen Gewässern niemals Giftgasversenkungen gegeben – „lediglich“ weit entfernt auf hoher See von Nord- und Ostsee seien diese tödlichen Altlasten verklappt worden. Diese Behauptung konnte jetzt ein weiteres Mal widerlegt werden – für die Lübecker Bucht.

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WATERKANT (online) steht für wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen zum The­ma ger­ne zur Ver­fü­gung: Bei Inter­es­se bit­te Kon­takt aufnehmen.

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